XING-Klartext-Interview vom 25. März 2019

»Wechsel der Arbeitszeit: Löst die Teilzeit die Vollzeit ab?«

»Work-Life-Balance oder Vereinbarkeit von Familie und Karriere – oft geht das nur mit Teilzeit. 2016 reduzierten bereits 15,3 Millionen Erwerbstätige ihre Arbeitszeit. Geht es uns mit Teilzeit besser?

XING-Klartext-Interview vom 25. März 2019

Es kommt mir vor wie ein anderes Leben – ein Leben für den Job. Damals war ich leitender Redakteur in Vollzeit plus Überstunden und ständiger Erreichbarkeit. Die Zeiten, in denen ich nur für den Job gelebt habe, sind jedoch vorbei. Aktuell arbeite ich in meinem „Lieblingsmodell“: drei Wochen Arbeit, eine Woche frei. Das sind zwölf Wochen frei plus rund fünf Wochen Urlaub im Jahr. So entspannt kann Teilzeit aussehen.

Schon fünf Prozent Teilzeit vervielfachen die Freizeit

  • Ich arbeite drei Wochen und habe dann eine Woche frei.
  • Zu Beginn dieses Modells musste ich mich vom „Teilzeittrojaner“ befreien.
  • Wir arbeiten rund 40 Jahre – unsere Arbeit sollte zum Leben passen.

Ich saß prompt dem Teilzeit-Trojaner auf

Noch vor einigen Jahren hätte ich mir ein solches Leben mit 17 arbeitsfreien Wochen pro Jahr nicht vorstellen können. Ich war so weit von Teilzeit entfernt, wie es ein aufstrebender Redakteur nur sein kann. Doch dann geschah etwas, das mich aus der Bahn warf. Arbeit, Erfolg, Karriere – das alles war nicht mehr länger wichtig. Ich musste für meine Familie da sein und beschloss, für eine Weile in Teilzeit zu gehen. Einfach war das jedoch nicht. Ich startete ohne jegliche Vorkenntnisse und saß prompt dem „Teilzeittrojaner“ auf: gleiches Arbeitspensum in weniger Zeit und für weniger Geld. Den Umfang der Aufgaben an die Stundenreduzierung anzupassen musste ich erst einmal lernen.
Ich ruhe mehr in mir und bin zufriedener

Heute geht es meiner Familie wieder gut. Die Teilzeit habe ich seitdem freiwillig beibehalten und über die Jahre verschiedene Modelle ausprobiert, wie die „Viertagewoche“, „Zwei Wochen Arbeit, zwei Wochen frei“ und „Bildungsteilzeit“. Ich nutze die gewonnene „Teilzeitfreiheit“ und erfülle mir lang ersehnte private Wünsche. Ich bereise die ganze Welt, habe mir den schwarzen Gürtel erkämpft und ein Buch geschrieben – was ursprünglich als Reisetagebuch geplant war, wurde schließlich ein Plädoyer für Teilzeit, für weniger Arbeiten und mehr Leben. Daneben habe ich endlich Zeit für wichtige Dinge wie Liebe, Familie, Freunde, Sport, Hobbys und ehrenamtliche Tätigkeiten. Dank Teilzeit fühle ich mich heute glücklicher und selbstbestimmter. Ich ruhe mehr in mir und bin ein zufriedenerer Mensch. Deshalb kann ich nur jedem raten, Teilzeit einfach mal zu testen.« […]

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Interview:  Svenja Lau